Was bedeutet es spirituell zu sein? Bedeutet es, immer nett zu sein und zu allem „ja und amen“ zu sagen? Antworten auf diese Fragen findest du in diesem Blogartikel.
Spiritualität hat nichts damit zu tun, immer nett zu sein
Oftmals wird Spiritualität verwechselt mit ich muss immer nett sein, ich darf keine Grenzen für mich setzen und ich muss alle Menschen lieben. In den letzten Jahren habe ich viele spirituelle Inhalte konsumiert und vieles in meinem persönlichen Alltag ausprobiert. Wie der Bruder damals schon sagte, so soll man keinem Meister und keinem weißen glauben, man soll nur das glauben und kultivieren, was der eigenen Erfahrung nach auch tatsächlich wahr ist und funktioniert. Viele Tipps und Tools die in spirituellen Büchern oder auch anderen spirituellen Lehrern verkauft werden, werden oft missverstanden, fehlinterpretiert oder auch blindlings für sich übernommen, ohne zu überprüfen, ob das gelernte einem tatsächlich gut tut.
Auch ich habe in den vergangenen Jahren vieles ausprobiert. Der größte Fehler den ich dabei begangen habe war, keine gesunden Grenzen für mich zu setzen. Dabei geht es vor allem auch darum, Menschen auf einer tieferen Ebene zu begegnen, sie zu akzeptieren und das eins sein mit ihnen zu erkennen, nach außen hin aber klar und deutlich festzustellen, dass die eigene Energie nicht mit diesen Menschen kompatibel ist. Von der menschlichen Dimension her gesehen gibt es tatsächlich Personen, mit denen man nicht auf einer Wellenlänge ist, und das ist okay so. Ich kann also auf tiefere Ebene diese Menschen akzeptieren und verstehen, auf oberflächlicher und menschlicher Ebene kann ich mich aber auch gleichzeitig von Ihnen abgrenzen und distanzieren. Ich kann und muss solchen Menschen in manchen Situationen klare und deutliche Grenzen setzen in Form von Nach außen gerichtete Kommunikation und Handlung. Ansonsten werde ich schnell dazu tendieren, mich ausnutzen zu lassen, sowohl energetisch als auch körperlicher Natur.
Akzeptiere den Moment, und vor allem: HANDLE!
Spiritualität bedeutet vor allem, das zu akzeptieren was sich mehr im Moment zeigt. In einer herausfordernden Situation frage ich mich zunächst: kann ich diese Situation im außen akzeptieren? Kann ich das, was diese Situation in mir auslöst akzeptieren? Kann ich diese Situation für mich durch mein Handeln positiv verändern?
Dann frage ich mich, was ich tun kann, um diese Situation für mich erträglicher zu machen. Wenn zum Beispiel ein herausfordernder Mensch auf mich zukommt und ein Verhalten zeigt dass ich nicht akzeptabel finde, so kann ich für den Moment akzeptieren dass dies so ist, gleichzeitig kann ich aber dann im nächsten Moment für mich so handeln, dass es mir besser geht. Zum Beispiel Kann ich diesen Menschen klar und deutlich mitteilen das ich mit ihm nicht reden möchte, dass ich sein Verhalten nicht in Ordnung finde, oder ich kann zum Beispiel auch mich weg drehen und gehen und die Situation verlassen. Die Entscheidung zur Reaktion liegt dabei komplett bei mir.
Spirituell sein = aus Automatismen aussteigen
Die meisten Menschen agieren allerdings aus Automatismen heraus. Sie lassen sich vor allem von negativer Energie schnell anstecken und haben die Wahl zur eigenen, authentischen Reaktion nicht mehr. Ich weiß noch wie ich vor einiger Zeit in meinem Auto unterwegs war und mir jemand an einer Fahrbahnverengung die Vorfahrt genommen hatte. Das Hindernis welches die Fahrbahn verengt war auf der Seite des entgegenkommenden Fahrzeuges. Somit hatte ich Vorfahrt. Diese wurde mir aber genommen. Ich musste bremsen und ausweichen und im vorbeifahren schauten ich und der Fahrer des anderen Fahrzeuges uns böse an. Ich fuhr weiter und war etwas aufgewühlt, schaute in den Rückspiegel und sah wie der Fahrer des anderen Fahrzeugs ein Wendemanöver durchführte und zur Verfolgung einsetzte. Der Fahrer überholte mich auf einer Landstraße ohne Standstreifen wo 70 kmh erlaubt waren mit über 100 km/h bremst du mich und den nachfolgenden Verkehr aus und stieg mitten Auf der Straße aus seinem Auto aus. Dieser Mann der Ausstieg war ungefähr doppelt so breit wie ich und sah ziemlich muskulös und stark aus. In diesem Moment besann ich mich auf meine Achtsamkeit und spirituelle Praxis und atmete mehrfach tief durch. Ich öffnete dann die Tour blieb ruhig im Auto sitzen und hörte mir zunächst an was der Mann zu sagen hatte. Er schimpfte und rief laut warum ich so böse geguckt hätte und ihn geschnitten hätte. Ich sagte darauf hin dass ich ausgewichen bin und mir in diesem Moment von ihm die Vorfahrt genommen wurde, da das Hindernis sich auf seiner Seite der Fahrbahn befand.
Ich formuliere das Ganze klar und deutlich, ohne Aggressivität oder Angst. In diesem Moment veränderte sich etwas bei diesem Mann. Er schien auf eine Art zu verstehen, dass er selbst auch ein Fehler gemacht hatte. Gleichzeitig war seine Aggressivität zum Teil verflogen. Er meckert er noch ein paar Phrasen vor sich hin stieg in sein Auto und fuhr dann davon. Ich fuhr ebenfalls nach Hause und musste über die Situation, die mich vor einigen Jahren wahrscheinlich noch Wochen oder Monate beschäftigt hatte, tatsächlich lachen und konnte kurz darauf einen entspannten Abend zu Hause mit meiner Partnerin verbringen.
Beobachten statt re-agieren
In solchen hitzigen Situation einen kühlen Kopf zu bewahren ist nicht unbedingt leicht, aber mit etwas Übung und Disziplin ist es durchaus möglich und definitiv sehr sinnvoll. Wenn ich mich nicht von negative Energie anstecken lasse und vor allem meinen eigenen Inneren Raum immer wieder bewusst säubere und mich nicht mehr von negativen Gedanken und Emotionen überwältigen und lenken lasse, habe ich immer eine Wahl zu meiner Reaktion auf eine herausfordernde Situation.
Dazu ist es wichtig, vor allem meine inneren Reaktionen zu beobachten und mich nicht von Ihnen komplett mitreißen und kontrollieren zu lassen. Schaue dir passend zu diesem Thema mein Video auf meinem YouTube-Kanal an:
Wenn du lernen möchtest, wie du deine inneren Vorgänge beobachten kannst und dich nichtmehr von deinem Denken, deinen Emotionen überwältigen und lenken lässt und deine spirituelle Praxis/Achtsamkeitspraxis vertiefen und bewusste Entscheidungen treffen willst, ließ unbedingt mein aktuelles Buch „Leuchte auf!“.
Darin lernst du, dir innerlich ein starkes Fundament aufzubauen, um Gelassen, stark und authentisch mit den Herausforderungen des täglichen Lebens umzugehen und bewusste Entscheidungen zu treffen, die wirklich zu dir passen.
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Bis bald und bleibe achtsam!
Christopher
Christopher Hensellek - Achtsamkeit & Spiritualität 